Konsequenzen

Klima-Wende-Zeit

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Mein neues Buch mit viel mehr Details
ist erschienen:

Klima-Wende-Zeit.
Warum wir auch bei Entwicklungshilfe
und Ernährung umdenken müssen.

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  • Wir sind individuell die primäre Ursache für unsere Entscheidungen und damit individuell verantwortlich für unser Handeln. Dies kann auf der Grundlage einer rational begründeten, aber ganzheitlichen Weltsicht gezeigt werden, die Emotionen und alle anderen unrationalen Aspekte einbezieht, die unsere Persönlichkeit und damit unsere Präferenzen bei freien Entscheidungen bestimmen.

  • Um den Klimawandel auf das vereinbarte Maß zu begrenzen, ist eine sofortige Intensivierung der Umsetzung nachhaltiger Energietechnologien um den Faktor 3 bis 6 auf globaler Ebene erforderlich, je nach zu erreichendem Klimaziel. Die Klimaziele können durch den konsequenten Einsatz bestehender Technologien erreicht werden. Wir müssen also unverzüglich die Umsetzung der Energiewende beschleunigen.

  • Um den Hunger in der Welt zu besiegen, müssen wir dagegen unser Verhalten ändern. Alleine technologische Weiterentwicklungen werden uns nicht helfen, diese Herausforderung zu meistern. Eine Begrenzung der Anzahl der Kinder auf nachhaltige zwei Kinder pro Elternpaar und eine vorzugsweise pflanzliche Ernährung sind Voraussetzung, um den Welthunger auszumerzen. Diese beiden Faktoren sind die Hauptfaktoren, die durch andere, möglicherweise technologische Entwicklungen nicht kompensiert werden können. Wenn wir den Welthunger besiegen wollen, müssen wir eine nachhaltige Verhaltensänderung fördern.

  • Eine solche Verhaltensänderung entscheidet auch darüber, wie leicht die Energiewende gelingt. So leicht, wie es in vielen publizierten Studien dargestellt ist, wird die Energiewende nicht werden, weil das globale Bevölkerungswachstum in diesen Studien systematisch zu optimistisch angenommen wurde. Daher sind Bio-Energie und eine Bio-Ökonomie, die technologisch relativ leicht zu realisieren sind, nur dann ethisch vertretbar, wenn wir Bevölkerungswachstum begrenzen und fruchtbare Landfläche durch rein pflanzliche Ernährung freisetzen. Ohne die entsprechenden individuellen Verhaltensänderungen sind Bio-Energie und Bio-Ökonomie unethisch, solange Menschen auf diesem Planeten hungern - also auch heute bereits.

  • Da wir individuell verantwortlich sind, sind wir auch individuell verpflichtet, unsere persönlichen Präferenzen so anzupassen, dass die Nachhaltigkeit des Gesamtsystems erreicht werden kann. Dazu gehört insbesondere die Begrenzung der Anzahl der geplanten Kinder auf nachhaltige zwei und eine pflanzliche Ernährung, denn nur dann kann die Zahl der unterernährten Menschen ohne andere schädliche Auswirkungen reduziert werden.

  • Wenn diese Nachhaltigkeitsethik effektiv umgesetzt werden soll, müssen wir diese Systemsicht individuell erfassen. Dies erfordert, dass nicht nur politische Forderungen erhoben werden, sondern, dass eine entsprechende Bildung aller Bevölkerungsgruppen vorangetrieben wird. Wir sind integraler Bestandteil des Gesamtsystems. Wir sind auf dieses System angewiesen und das System hängt von jedem einzelnen von uns ab. Wir müssen unsere Welt begreifen als einen einsamen Planeten Erde, der durch das Universum fliegt, und auf dem wir versuchen, ein möglichst glückliches Leben zu führen. Aus einer so distanzierten Perspektive und im Bewusstsein für die Herausforderungen, vor denen die Menschheit derzeit steht - Menschen hungern heute -, ist es offensichtlich, dass Konflikte um regionale oder ideologische Dominanz unsere Zeit, unsere Energie und unser Geld einfach von den wirklichen Herausforderungen ablenken. Stattdessen sollten wir lieber global zusammenarbeiten, um die anstehenden Probleme zu lösen, was auch eine vernünftige Infragestellung unserer Traditionen beinhaltet.

  • Das System weist einen Kipppunkt bezüglich der positiven Entwicklung auf. Wenn wir es nicht schaffen, die weniger entwickelten Länder wirkungsvoll darin zu unterstützen, dass sie in der Entwicklung aufschließen, wird die Bevölkerung in diesen Regionen weiter stark wachsen, was dort Hunger und Elend ausweitet. Diese Situation kann zu erheblicher Migration führen. Da die Ressourcen auch der entwickelten Welt begrenzt sind, kann es zu einer Situation kommen, in der die restliche Weltgemeinschaft nicht mehr genügend Mittel zur Verfügung hat, um selbst die schlimmsten humanitären Katastrophen wirksam zu bekämpfen.

  • Die Auswirkungen auf Bürger und Politiker sind vielfältig, zumal Politiker in einem demokratischen Umfeld nur das verwirklichen können, was von den Bürgern akzeptiert wird. Andernfalls würden sie einfach nicht wiedergewählt werden. Das wiederum bedeutet, dass wir den gesellschaftlichen Diskurs bis zu einem gewissen Grad neu erfinden müssen, um eine Nachhaltigkeits-Ethik zu entwickeln und sie dann in die politische Arena zu tragen.

  • Um das individuelle Verhalten zu steuern, müssen wir auch unsere Perspektive ändern. Die zu beantwortende Frage ist, wie wir mit unserem Verhalten dazu beitragen können, die Nachhaltigkeit des Gesamtsystems zu verbessern. Dies erfordert eine Achtsamkeit gegenüber unseren Mitmenschen, den Mitlebewesen und der Ökosphäre.

  • Direkte Konsequenzen für jeden Menschen sind damit, in abnehmender Wichtigkeit aufgeführt:

    • Individuelle Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen, wie sie beispielsweise auf dieser Webseite zusammengetragen sind. Dabei wird deutlich werden, dass wir kein Recht darauf haben, lediglich Rechte zu beanspruchen. Aus der Begrenztheit irdischer Ressourcen folgen unweigerlich individuelle Pflichten.

    • Umstellung auf rein pflanzliche Ernährung, was entgegen vieler Vorurteile nicht teurer oder geschmacksärmer ist als heutige konventionelle Ernährung. Lediglich in den ersten Monaten der Umstellung ist etwas zusätzlicher Aufwand nötig, um vegane Produkte z.B. in den Supermärkten zu identifizieren.

    • Begrenzung der Zahl geplanter Kinder auf nachhaltige zwei pro Elternpaar. Selbstverständlich muss jedes Kind gleich geliebt werden. Aber unter anderem weil Verhütung versagen kann und weil ein zweites geplantes Kind sich auch als Zwilling herausstellen kann, lässt sich selbst bei besten Absichten nicht vollständig vermeiden, dass ein Paar mehr als zwei Kinder hat. Mehr als zwei Kinder dürfen allerdings nicht mehr elterliches Lebensziel sein.

    • Reduzierung des Energiekonsums, beispielsweise durch Reduzieren von Flügen, stärkere Berücksichtigung des Verbrauchs beim Autokauf und bessere Isolierung von Häusern.

    • Erst danach, d.h. mit geringerer Priorität, sind all die kleinen Einsparungen beim materiellen und energetischen Konsum wichtig, denn auch diese tragen alle dazu bei, eine erfolgreiche Wende hin zu einem nachhaltigen Leben zu erleichtern.

    • Insgesamt muss deutlich sein, dass es nicht alleine Politik ist, die sich ändern muss. Im Gegenteil, Nachhaltigkeit muss von den Bürgern ausgehen, da nur sie die Freiheit der individuellen Entscheidung haben, da sie die Politiker wählen und da sie entscheiden, welche Güter sie für ihr Leben nutzen und kaufen.

  • Für die Politiker ergeben sich ebenfalls Konsequenzen:

    • die entsprechenden Entwicklungen zu begleiten und durch entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen beispielsweise die Energiewende zu fördern.

    • den gesellschaftlichen Diskurs zu organisieren, der die anstehenden Herausforderungen begleiten muss. Ein Gesamtkonzept für die Energiewende ist zu entwickeln. Das bedeutet auch, dass Industrie unterschiedlicher Sektoren, politische Begleitmaßnahmen und Anforderungen an jeden Bürger ausgewogen aufeinander abgestimmt und verlässlich geplant werden. Eine verlässliche Planung ist Voraussetzung dafür, dass Industrie darauf basierend den eigenen Umbau in Richtung Nachhaltigkeit vorausschauend planen und umsetzen kann.

    • Wichtig in diesem Kontext ist für alle politischen Akteure, dass sie die Zusammenhänge nicht zu vereinfachend kommunizieren. Insbesondere darf dem Bürger die Situation nicht so vermittelt werden, als könne Politik mit ein paar Maßnahmen alleine die anstehenden Herausforderungen lösen. Eine zu vereinfachende Darstellung fordert entsprechend simplistische Gegenargumente heraus, was letztendlich nur den Populismus stärkt. Daher ist eher im Gegenteil eine Einbindung der Bürger und eine entsprechend wahrhaftige Kommunikation anzustreben.

    • Unterstützung weniger entwickelter Regionen bei ihrer Entwicklung auf Augenhöhe voranzutreiben, beispielweise zu realisieren, dass Ausgaben für Entwicklungshilfe mindestens auf gleichem Niveau wie Rüstungsausgaben notwendig sind, um beispielsweise Migration zu begrenzen, die uns im Extremfall vor große Herausforderungen stellen kann.

  • Auch für Klimaaktivisten ergeben sich Konsequenzen:

    • Auch Klimaaktivisten müssen sich mit den Zusammenhängen quantitativ auseinandersetzen, denn nur so können sie auch die Bürger  über diese Zusammenhänge inhaltlich und überzeugend informieren. Dann kann inhaltlich diskutiert werden statt sich lediglich die Schlussfolgerungen immer neuer Studien vorzuhalten. Erst dann werden auch die resultierenden politischen Forderungen für die Bürger nachvollziehbar verstehbar.

    • Auch Klimaaktivisten dürfen die Zusammenhänge nicht zu vereinfachend darstellen. Es sind eben nicht nur die Politiker, welche die Herausforderungen meistern können. Es kommt im Gegenteil auf den persönlichen Einfluss jedes individuellen Bürgers mit an. Politik kann lediglich einen geeigneten Rahmen schaffen, die Veränderungen selbst werden von Industrie und Bürgern gleichermaßen zu erbringen sein.

    • Die angestrebten Maßnahmen müssen berücksichtigen, dass jeder Euro nur einmal ausgegeben werden kann, insbesondere da der anstehende Umbau großer Wirtschaftsbereiche sowieso schon eine große wirtschaftliche Herausforderung darstellt. Es ist aber letztendlich eine erfolgreiche Wirtschaft, die uns volkswirtschaftlich die Mittel zur Verfügung stellt, mit deren Hilfe wir Nachhaltigkeit umsetzen können.

    • Auch Klimaaktivisten dürfen nicht nur politische Forderungen stellen, sondern müssen aufrichtiger Weise klar die Konsequenzen für jeden individuell kommunizieren. Ihnen muss die entsprechende Bildung der Bürger entsprechend ein wesentliches Anliegen sein. Forderungen dürfen sich nicht im Klein-Klein verlieren, sondern es müssen klare Prioritäten kommuniziert werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Bürger sich nicht auf Nebenkriegsschauplätzen verliert ohne die wesentlichen Schritte umzusetzen.

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